Amtliche Meldung

Ratten wirksam bekämpfen

Nagetierpopulation ist in diesem Jahr außergewöhnlich hoch/Befall ist meldepflichtig

Nottuln. Statistisch gesehen kommen auf jeden Einwohner und auf jede Einwohnerin in den bundesdeutschen Städten und Gemeinden zwei Ratten. Das ist in Nottuln nicht anders. Und genau wie überall werden sie auch im Stiftsdorf bekämpft.
Die großen Nagetiere sind Schädlinge und Krankheitsüberträger. Nach § 2 Nr. 12 Infektionsschutzgesetz sind Ratten sogenannte „Gesundheitsschädlinge“, da durch sie Krankheitserreger auf den Menschen übertragen werden können. Insbesondere die Wanderratte überträgt mit ihren Parasiten unter anderem Tollwut, Tuberkulose, Hepatitis, Fleckfieber oder die Amöbenruhr.

Wer einen Rattenbefall im Gemeindegebiet auf öffentlichen Flächen bemerkt, die Tiere zum Beispiel an Böschungen, auf Parkplätzen, auf Spielplätzen oder an Wasserläufen sieht, sollte sich mit dem Ordnungsamt der Gemeinde Nottuln (ordnungsamt@nottuln.de ) in Verbindung setzen, das seinerseits einen Schädlingsbekämpfer engagiert.
„Wir können nur dann reagieren, wenn es tatsächlich eine Rattensichtung gegeben hat“, macht Ordnungsamtsleiterin Nicole Wortmann darauf aufmerksam, dass eine prophylaktische Bekämpfung nicht möglich ist. „Erst wenn wir wissen, wo Ratten aufgetaucht sind, kann der Schädlingsbekämpfer tätig werden.“
Sascha Hanke von Hanke Service aus Dülmen betreut die Gemeinde Nottuln schon seit vielen Jahren in Sachen Schädlingsbekämpfung und stellt, wann immer es nötig ist, Köderboxen auf. „Bei starkem Rattenbefall kontrolliere ich die Boxen alle vier Wochen“, erklärt Hanke, der als Köder gepresste Getreidewürfel ausbringt, die mit einem Wirkstoff auf Blutverdünner-Basis präpariert sind, und in den länglichen schwarzen Boxen fest verankert sind.
„Das heißt, dass damit die Blutgerinnung der Ratten herabgesetzt wird und sie letztendlich verbluten“, sagt Sascha Hanke. Er weist darauf hin, dass die ohnehin schon an schwer zugänglichen Stellen aufgestellten Köderboxen auf keinen Fall angefasst werden sollten, da sie „für den Menschen hochgiftig sind.“ Kommt es dennoch zum Kontakt mit den Boxen, helfe die unverzügliche Gabe von Vitamin K, rät Hanke dazu, sich unbedingt in ärztliche Behandlung zu geben.
Tritt auf Privatgrundstücken ein Rattenbefall auf, müssen die Grundstückseigentümer selbst tätig werden und ihn außerdem beim Ordnungsamt melden. „Das gilt nicht für die Sichtung eines einzelnen Tieres, sondern dann, wenn sie gruppenweise auftreten“, erklärt Ordnungsamtsleiterin Wortmann.
„Grundstückseigentümer:innen und Hausbesitzer:innen sollten einem Befall mit dem Gesundheitsschädling Ratte unbedingt vorbeugen“, empfiehlt Nicole Wortmann. Nur so könne die Population der Tiere gering gehalten werden. In diesem Jahr ist die Rattenpopulation besonders stark:  „Der Grund dafür ist unter anderem, dass die Ratten durch den witterungsbedingt langen Aufschub der Getreideernte ungewöhnlich früh sehr viel Nahrung bekommen haben“, weiß die Ordnungsamtsleiterin. In normalen Jahren ernähren sich die Tiere nur von den Resten der Ernte und würden sich deshalb nicht so stark vermehren. Weibliche Tiere sind bereits mit etwa drei Monaten geschlechtsreif und können mehrere Male im Jahr bis zu 15 Junge zur Welt bringen.
Rattensichtungen können unter der E-Mail-Adresse ordnungsamt@nottuln.de gemeldet werden.

 

 

Info:Ratten-Prophylaxe
Da die Nagetiere in der Regel dort auftreten, wo sie ausreichend Nahrung, Unterschlupf und Nistmöglichkeiten finden, sollten die Abfallbehälter wie Mülleimer oder Müllcontainer fest verschlossen sein. Defekte Behältnisse sollten repariert oder ausgetauscht werden.
Zudem muss der Müll unbedingt in den dafür vorgesehenen Abfallbehälter entsorgt werden. Auf keinen Fall sollte er daneben gelagert werden.
Speisereste gehören in die Biotonne und nicht auf den Kompost und sollten auch nicht in die Toilette gegeben werden. Über die Toilette gelangen die Lebensmittelreste direkt ins Kanalnetz.
Futterstellen für Haustiere sollten ebenso wenig offen zugänglich sein wie die Futterhäuschen für die Wild- und Gartenvögel. Letztere sollten so angebracht werden, dass sie für die klettergewandten Ratten nicht erreichbar sind.
Und natürlich sind Sauberkeit und Hygiene auch im eigenen Wohnumfeld wichtig, um einen Befall mit Ratten zu vermeiden. Und noch ein letzter Tipp: Verschließen Sie offene Stellen jeder Art im Haus wie zum Beispiel Öffnungen zur Lüftung in Erdbodennähe mit engmaschigen Gittern, damit Ratten nicht in die Gebäude eindringen können.

 

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Sascha Hanke vom Dülmener Unternehmen Hanke Service ist Schädlingsbekämpfer und als solcher unterstützt er die Gemeinde Nottuln regelmäßig dabei, die Rattenpopulation in Schach zu halten. Hanke setzt Köderboxen ein, deren Köder mit einem Wirkstoff auf Blutverdünner-Basis arbeiten. Foto: Gemeinde Nottuln
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